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Informationen über Kalabrien und Süditalien
Kalabrien – kontrastreiche Ferien an der Stiefelspitze
Wer die Spitze des italienischen Stiefels bereist, dem
sind nicht nur viele Sonnenstunden sicher, sondern darüber hinaus
erwartet ihn eine große Anzahl an Sehenswürdigkeiten und Attraktionen,
die die Region gleichermaßen zu einem interessanten sowie abwechslungsreichen
Reiseziel macht.
Die Küste
Am Tyrrhenischen und Ionischen Meer
laden zahlreiche Küstenorte mit verwinkelten Gassen, malerischen
Obst- oder Gemüseständen und belebten Hafenszenen zu Besuchen.
Wer die Schönheit der 780 Kilometer langen kalabresischen Küste
vor Augen hat, den verwundert es kaum, daß 85 Prozent der
2 Millionen Bewohner der Region in Küstennähe wohnen.
Nicht zu unrecht assoziiert man mit der Region ausgedehnte Sandstrände
und abgeschiedene Buchten, die Kalabrien zu einem wahren Dorado
für sonnenhungrige Urlauber nicht nur in den Sommermonaten
machen. Die südliche Sonne und das milde Klima garantieren
eine ausgedehnte Badesaison, die in Kalabrien vom Frühjahr
bis in den Herbst reicht. |
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Gebirge
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Überrascht entdeckt der Reisende,
der sich von den Badeorten der Küste ins Landesinnere aufmacht,
die ausgedehnten Wälder der Region. Kalabrien ist ein gebirgiges
Land. Die Berge und Wälder des Sila und Aspromonte sind die
grüne Lunge der Region. Im Winter bieten sie zudem zahlreiche
Wintersportmög-lichkeiten. Bei gutem Wetter warten die Berggipfel
mit einer weiteren Attraktion auf und geben einen einzigartigen
Panoramablick auf das Tyrrhenische und Ionische Meer frei. |
Geschichte
Römer, Byzantiner, Normannen
und die spanischen Bourbonen, sie alle hinterließen eindrucksreiche
Zeugnisse ihrer Kulturen in Kalabrien. Eine ganz besondere Attraktion
Kalabriens ist heute im Archäologischen Museum von Reggio zu
besichtigen: die Krieger von Riace, zwei Bronzeskulpturen aus dem
5. Jh. vor Christus, die über Jahrhunderte hinweg am Meeresboden
ruhten und in den achtziger Jahren entdeckt wurden. Nach umfangreichen
Restaurierungsarbeiten illustrieren diese sensationellen Funde aus
dem Altertum die Bedeutung der Region in der Antike. |
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Auf der Reise in den Bergen Kalabriens, in einem Land
von außergewöhnlicher Schönheit, in einer Region, die
mit fast achthundert Kilometern Küste von zwei Meeren begrenzt ist
und wegen seiner besonderen Beschaffenheit, Horizonte von unvergleichbarer
Weite aufweist und wo "die Natur auf so herrliche Art die Linien,
denen das menschliche Genie und seine Schöpfungen folgen sollen,
vorgezeichnet hat oder die Bemühungen der Kunst zu verbessern".
Der Reisende, der das wirkliche Bild der kalabrischen Erde kennenlernen
will, darf sich nicht mit einem, wenn auch wesentlichen Annäherungsversuch
zu den Felsenriffen und Stränden begnügen, sondern sollte nach
den jahrhundertalten Wurzeln der noch unberührten und wundervollen
Umwelt suchen, nach den Traditionen und Volkscharakteren, die der Zeit
standgehalten haben auf Grund der Großmütigkeit der Natur selbst.
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Im Norden, abgeschlossen von den
großartigen Erhöhungen des Pollino und des Orsomarso,
zeigt Kalabrien eine vorwiegend gebirgige Landschaft, riesige grüne
Reservate und eindrucksvolle Seen im Inneren der Sila, Gipfel, die
steil von der Küste ins Meer fallen, sehr hohe Wildtannen und
ungestüme Wildbäche auf den Serren, als letzter Blick
auf das Mittelmeer zwischen den Gipfeln des Aspromente. Die ewigen
Widersprüche, legendäre Geschichten von Schäfern
und Briganten auf unzugänglichen Wegen, ein ständiger
Wechsel von leichten Erhöhungen und steilen Gipfeln, Orte,
die "verschieden, sogar bizarr und sonderbar" bezaubern
und verwirren, wie auch die plötzlich und unerwartet erscheinende
Pflanzen- und Tierwelt, all das macht den Eindruck in Schottland
zu sein und das - ein paar Schritte von der Mittelmeer-Macchia.
Es ist eine Welt zu erforschen, wo die Natur sich mit antiken Zivilisationen
vermischt: die, wie Festungen gebauten Ortschaften, die Kirchen,
die Klöster, Burgen und antike Paläste können entdeckt
werden, wie auch die Traditionen, die Künste, die Sprachen
und die immer wieder verschiedenen Dialekte; und zweiter noch gibt
es viele Anlässe zur Unterhaltung für diejenigen, die
das Abenteuer lieben, für Ski- und Langlauffahrer, für
Wanderungen und Extrem-Sport. In wenigen Worten, eine Reise von
der verschiedene Autoren mit Präzision und Kenntnis erzählt
haben: als Reisegefährte ein Aristokrat des XIX Jahrhunderts,
Norman Douglas, der Autor des Buches "Old Calabria", vielleicht
das beste Buch über Kalabrien, das von der Atmosphäre
anfangs des neunzehnten Jahrhunderts erzählt und die kalabrischen
Täler und Berge mit Liebe und Bewunderung beschreibt. |
Heiligenfeste
Besonders interessant ist eine Reise nach Kalabrien zur Osterzeit.
Dann finden die beeindruckenden Karfreitagsriten statt, wie zum
Beispiel die "vattienti" in Nocera Terinese, wo sich
die Passionsteilnehmer selbst geißeln, indem sie sich mit
Nadelkissen blutig schlagen. Weniger blutig geht es bei den verschiedenen
Heiligenfeste zu. Am Namenstag des jeweiligen Patrons gibt es
in jeder kleinen Stadt farbenprächtige Umzüge mit riesigem
Feuerwerk am Abend.
Hier einige der wichtigsten Feste:
Karfreitag in Catanzaro: "a `Nanca" -
große Karfreitagsprozession mit Laiendarstellern
Ostersamstag in Nocera Terinese: "I vattienti" - die
Selbstgeißler
16. August in Palmi: "Die Dornenbüßer" zu
Ehren von San Rocco
16. August in Scilla: Riesiges Feuerwerkspektakel zu Ehren des
Schutzpatron San Rocco
Das letzte Wochenende im August in Palmi: "Die Kinderpyramide"
- Darstellung von Mariä Himmelfahrt auf einem großen
Karren (findet nicht jedes Jahr statt)
Die schönsten Orte
TROPEA
Tropea liegt auf einem steilen Felsvorsprung direkt am Tyrrhenischen
Meer und ist besonders wegen seinem kristallklaren Wasser und
seinen weißen Sandstränden bekannt. Tropea ist aber
auch ein elegantes historisches Zentrum, wo man ein gut erhaltenes
Stadtzentrum aus dem 16. – 17 Jh. besichtigen kann; man
findet außerdem ein vielfältiges und kunstvolles Zeugnis
der hiesigen Handwerksarbeit. Tropea ist auch ein wichtiges Agrarzentrum
mit seiner ausgezeichneten Weinproduktion und der charakteristischen
und vorzüglichen „Roten Zwiebel aus Tropea“.
CAPO VATICANO
Dieser Landstreifen besitzt eine antike Geschichte, denn unter
seinen Besuchern befanden sich Herkules, Äneas und Odysseus,
die sagenhaften Seefahrer. Sie hielten sich hier auf bevor sie
die furchtbaren Seeungeheuer in der gefürchteten Straße
von Messina herausforderten, denn hier baten sie den „Vate
(Seher)“ um Rat. So erklärt sich auch der Name dieser
Gegend, denn „Vaticinio“ bedeutet „Ort der Weissagung“.
Der Anblick ist sicher einer der schönsten der Welt: Capo
Vaticano befindet sich zwischen dem Golf von Gioia Tauro und dem
von S. Eufemia, am Horizont sind die Liparischen Inseln zu sehen,
unter denen die Vulkaninsel Stromboli mit seinen Rauchschwaden
heraussticht.
PIZZO
Glaube und Legende, Geschichte und Folklore sind die charakteristischen
Eigenschaften dieser Stadt. Pizzo liegt auf einem Hügel direkt
über dem Meer und die Häuser und mittelalterlichen Gassen
führen steil bis zum Strand hinunter. Die Altstadt besitzt
eine majestätische Festung, die von Ferdinand von Aragonien
im Jahre 1486 erbaut wurde, und wo Joachim Murat 1815 erschossen
wurde, der versucht hatte, Süditalien von der Bourbonenherrschaft
zu befreien. Dem Strand entlang kommt man zur reizenden Piedigrotta
Kirche, die sich in einer natürlichen Tuffsteingrotte befindet.
Diese Kirche ist der Madonna gewidmet und wurde von Seeleuten
errichtet, die einem Seeunglück entkommen waren.
Was man nicht vergessen darf; das bekannte „Tartufo“
Eis zu probieren.
SERRA S. BRUNO
Der Ortsname ist auf den Heiligen Bruno aus Köln zurückzuführen,
der hier im Jahre 1091 das Kartäuserkloster gründete.
Man darf sich nicht wundern, dass das Kloster von weitem wie eine
befestigte Stadt aussieht: doch waren diese Mauern nötig,
um die in gewählter Zurückgezogenheit und Abgeschiedenheit
lebenden Mönche vor den indiskreten Blicken von außen
zu schützen. Im Kloster befinden sich seltene Kunstschätze
aus Holz und delikate Freskomalereien. Ein interessant angelegtes
Museum erlaubt dem Besucher einen Einblick in die 900-jährige
Geschichte des Ordens zu bekommen.
Nicht weit vom Kloster befindet sich der Wallfahrtsort dieser
mystischen Gegend:. die Kirche von S. Maria del Bosco, die Gruft
des Heiligen Brunos und der See der Wunder.
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